Tourenverlauf südliche Abruzzen und Molise

Diese Seite enthält wie gewohnt spezielle Infos, die wir für Gleichgesinnte aufgeschrieben haben, die eine Radtour in den Abruzzen und Molise fest ins Auge fassen. Radtouren dort sind relativ einsame Hochgebirgstouren, die Anfahrt vom Meer her führt durch Hügelland. Sie erfordern eine gute Planung, Kondition und vor allem Sprachkenntnisse. Es muss vieles (z.B. Unterkunft) vorab geklärt und organisiert werden. Es gibt einen Reiseführer Abruzzen, der aber nur eingeschränkt hilfreich ist. Karten usw. Fehlanzeige. Das deutschsprachige Internet ist ebenfalls nur wenig hilfreich. Ich habe nur ganz wenige Links gefunden, die mir weitergeholfen haben:

 

Peter Fries hat seine Tour mit dem Rennrad von Norditalien nach Sizilien auf einer eigenen Homepage veröffentlicht. Die Tage 4 und 5 queren das Gebiet der Abruzzen in Nord-Süd-Richtung und sind aufgrund der detaillierten Wegbeschreibung und -bewertung sogar mit Karte und Höhenprofil sehr hilfreich.

Zur Hotelsuche in kleineren Städten der Abruzzen habe ich die deutschsprachige Seite von italyinfo gefunden. Sie listet nach Provinzen die Übernachtungsmöglichkeiten auf. Ich glaube allerdings nicht, dass sie vollständig ist.

Über Molise gibt es bislang schlichtweg gar nichts. Unter anderem deswegen gibt es ja meine Seite.

Da mir Pixum im vergangenen Jahr 2 Alben vergangener Touren unwiederbringlich gelöscht hat, habe ich die wichtigsten Fotos den Textteilen dieser Seite etwas verkleinert zugeordnet. Alle Bilder der Tour gibt es dennoch in einem separatem Album (aber bei Picasa!).

äußere Rahmenbedingungen:

Für Ende Juni sehr warmes Wetter, in der zweiten Woche eine extreme, unerträgliche Hitzewelle, die das Radfahren sehr erschwerte, nur Sonnentage, kein Regen, wenig Bewölkung, insgesamt 670 Km, 8.940 Hm, 12 Fahrtage.


Karte der ersten vier Etappen bis zum Lago di Barrea:

Route 426364 - powered by www.bikemap.net

 

Chieti - Villareia - Scafa - S. Valentino - Caramanico Terme

[400 km] (670 Hm)

Ankunft mit dem Nachtzug in Bologna – Übernahme Auto, 350 Km Fahrt bis Chieti, anschließend flach durch das Pescaratal geht es erwartungsgemäß verkehrsreich bis Scafa. Dort beginnt immer der SS 487 folgend ein zäher, schattenloser Anstieg (6 %) auf einem Höhenrücken zwischen M. Morrone und der Maiella, bis man S. Valentino erreicht. Von dort windet sich die Straße über dem tief eingeschnittenen, grünen Tal, das wir kurz vor Caramanico auf einer mächtigen Brücke queren können. Das Städtchen liegt am Hang, wir schieben die letzten Meter steil hoch ins verkehrsfreie Zentrum.

Unterkunft: Cercone, 60 €, angestaubte Kurort Atmosphäre bis ins Zimmer, Räder in separatem Saal


 Caramanico – Passo di San Leonardo (16 km) – Sulmona [38 km] – Scanno

[70 km] (600 Hm)

Unbeirrbar geht es auf der landschaftlich reizvollen, kaum befahrenen N 487 hoch zum Passo di San Leonardo auf 1.280 Hm. Es wird eine der genüsslichsten Auffahrten, die wir in den Abruzzen erlebt haben. Bis kurz vor dem Pass eher 3 als 4 % Steigung. Nur kurz vor dem Pass etwas mehr. Dazu überrascht die grüne Umgebung, die stark an satte Almwiesen erinnert, auf denen allerdings Schafherden weiden. Großartig auf der gesamten Strecke der zunehmend unverstellte Blick zurück auf den Gran Sasso. Das sympathische Dorf S. Eufemia a Maiella (878 Hm) lädt zum 2. Cappuccino Stopp ein, dann ist bald die Passhöhe erreicht. Dort findet man außer einem gerade renoviertem, schmucklosem Ristorante samt 2 Skiliften und einer schmucken Hütte nicht viel (alles chiuso). Danach geht's auf schlechtem Belag in steilen Serpentinen (teils über 10 %) runter Richtung Sulmona. In Gegenrichtung muss das ein unangenehmes Pflaster sein. Wir dagegen fliegen mit Postkartenblick vorbei an Pacentro und gelangen rasch und ungestört ins Zentrum von Sulmona. Eine Stadt, die einem sofort für sich einnimmt. Bei einem Cappuccino im Schatten der zentralen Piazza bestaunt man die Irrwege italienischer Kommunalpolitik, die auf so einem Platz Autos fahren und parken lassen. Der Navi dirigiert uns sicher durchs Centro und auf Nebenstraßen unterhalb von Bugnara leicht ansteigend bis nach Anversa d. Abruzzi. Danach hat man für eine kurze Strecke tolle Ausblicke zurück auf das Städtchen. Die so sagenhaft beschriebene Sagittario-Schlucht fanden wir landschaftlich nicht berauschend, die kahle Felskulisse ist meist durch den Wald verdeckt. Es zieht sich und zieht sich, man passiert die völlig veralgten, grünen Wasserflächen des kleinen Lago S. Domenico, bevor man den Lago di Scanno erreicht. Noch eine Kurve und weitere 100 Hm und man hat Scanno selbst erreicht, das durch seine kompakte Bauweise und seinen kleinstädtischen Charakter besticht.

Unterkunft: Belvedere, ganz zentral, 50 €, schönes, großes Zimmer, toller Blick, Räder in separatem Saal


Scanno - Lago di Barrea – Civitella Alfedena - Barrea

[44 km](770 Hm)

Die restliche Strecke hoch zum Passo Godi war auch bei den recht hohen Temperaturen, die wir bereits hier hatten, relativ angenehm. Führt die Straße doch gleichbleibend mit 5 % nach oben, immer wieder mal unterbrochen von fast ebenen Strecken. Morgens genießt man dazu noch Halbschatten. Das begleitende Tossotal nimmt wiesenähnliche Charakter an und ist beileibe nicht mehr so düster wie die Sagittario-Schlucht. Oben schöner hochtalähnlicher Pass, nichts Spektakuläres, Skilift, Bars. Dann folgt die kurvenreiche Abfahrt, bei der immer mehr der dunkle Lago di Barrea und darüber thronend Civitella Alfedena vor dem Panorama der gezackten Monti della Meta ins Blickfeld kommen. Schöner Anblick! Umso enttäuschter waren wir dann von den Ortschaften selbst. An aufwendig sanierten Strassen und Plätzen stehen viele Häuser leer oder es steht vendesi drauf. Vor allem Barrea ist echt lahm und auch kulinarisch recht armselig.

Unterkunft: Hotel Holiday 50 €, zwischen See und Dorf gelegen, schlechteste Wahl der Tour, alles klamm, Räder in Schuppen


Karte der weiteren Etappen bis zur Adria.

Route 425768 - powered by

Barrea - Alfedena - N158 - Castel San Vincenzo - Colli a Volturno – Isernia

[63 km](740 Hm)

In mildem Anstieg führt die N 83 von Barrea mit aussichtsreichen Kurven zu einem nochmals 200 m höher gelegenen Pass, nur wenig Verkehr. Dann geht es runter nach Alfedena, das ein lebendigeres Örtchen zu sein scheint und als Etappenziel wohl die bessere Alternative gewesen wäre. Wir biegen rechts auf die N 158 und fahren die nächsten 20 km autofrei. Wir passieren eine landschaftlich berauschende Strecke, die nochmals über einen Hügelkamm ins Alto Molise führt. Immer mit Blick auf den herrlichen Gebirgszug Le Mainarde. Castel San Vincenzo lohnt einen kurzen Abstecher, am Ortsrand liegt ein kleiner vom Stromriesen ENEL angelegter Stausee - idyllisch. Über Nebenstraßen geht's nun immer leicht bergab bis ins Volturnotal, das wir vor Colli a Volturno queren. Zum Ort hinauf muss man nochmals ein wenig in die Pedale treten, danach kann man Kilometer für Kilometer ein Helau auf die molisischen Brückenbauer ausstoßen. Denn obwohl man auf dem Weg Tal um Tal quert, führt die N 627 ohne nennenswerte Anstrengung bis vor die Tore Isernias. Die Brückenbauwerke sind zum Teil abstrus überdimensioniert, vor allem weil auch hier kaum Autoverkehr herrscht. Man verlässt die Bergwelt, gelangt ins weniger spektakuläre Hügelland und findet sich letztendlich im Straßengewirr vor Isernia wieder. Irgendwie findet man ins schmucklose Centro und merkt bald, dass der Weg das eigentliche Ziel war.

Unterkunft: Hotel Sayonara*** Via Giovanni Berta 131, Geschäftshotel, 85 € Räder nach einigen Verhandlungen in Keller.


Isernia - Carpinone - Macchiagodena - Frosolone - Busso - Campobasso

[74 km] (1.150 Hm)

Diese Etappe war hart, wir hatten vor allem den Schlussteil etwas unterschätzt. Man verlässt Isernia über Hauptstraßen Richtung Campobasso, quert talüberspannende Brücken und hochgelegte Umgehungen, bis man endlich den Abzweig nach Carpinone erspäht. Darauf geht es 8 km geradeaus durch ein ruhigeres Nebental. Dann geht es hoch, bis Castelpetroso steigt die Straße stetig auf fast 900 m an. Man biegt auf die nach Osten führende N 618 Richtung Frosolone ab. Was wir nicht wussten: Die unübersehbare Bar an diesem Abzweig ist die letzte bis Frosolone! Wir haben sie dummerweise ausgelassen. Immer mit Blick auf die Monti del Matese geht es jetzt am Hang entlang. Weite Blicke über Ginstermeere hinweg, die Hügel vor einem erreichen nur noch 1.000 m. Man erreicht nach einer guten Stunde das schöne Frosolone, das mit seinem zentralen Park zur Mittagspause einlädt. Endlich finden wir Schatten und verbringen wegen der fast unerträglichen Hitze 2 Stunden im schattigen Park . Danach folgt wieder eine Strecke für Brückenliebhaber. Immer leicht abwärts am Hang fahren wir Richtung Torella und erreichen eine überdimensionierte, natürlich völlig unbefahrene Zubringerstraße zur N 647, die uns dann eine 8 km lange Abfahrt ins Bifernotal ermöglicht. Auch hier staunen wir über die Mittelverschwendung im Straßenbau in dem so armen Molise.

Wir erreichen den Talgrund, die N 647 führt uns zunächst ein kurzes Stück zurück Richtung Isernia, dann können wir links auf die kleine Nebenstrasse nach Busso abbiegen. Obwohl nur 200 Hm zu überwinden sind, ist das einer der Anstiege, die man nicht vergisst. Schattenlos, in der brütenden Mittagshitze bei über 33 Grad im Schatten, gegen den heißen Wind... wir kommen kaum mit dem Trinken hinterher. Über zwei weitere unerwartet beschwerliche Hügel gelangen wir im inzwischen tosenden Verkehr nach Campobasso. Eine der chaotischsten Stadteinfahrten, die ich bislang erlebt habe, bringt uns in eine der chaotischsten Städte. Nach 1 Stunde chaotischer Hotelsuche erfragen wir uns endlich eine passable Unterkunft.

P.S. Der Abend dann war unvergesslich.

Unterkunft: Pensione Concetta Via Tiberio 21 a, 0874484036, 45 €, nicht ganz ruhig, für den Preis aber absolut o.k., Räder nach einigen Verhandlungen in Kellergang


Ripabottoni - N 87 - Larino - Termoli

[65 km] (200 Hm)

Nach den gestrigen Erfahrungen verzichten wir auf eine neuerliche Stadtirrfahrt durch Campobasso und setzen uns frühmorgens in den Regionalzug, der uns bis Ripabottoni bringt. Das kann man jedem Italienliebhaber nur empfehlen. Hier gibt es einen uralten Triebwagen mit entsprechendem Besatz zu bestaunen; inklusive der beiden Schaffner, die sich ein Bein ausreißen, der Signora tedesca das Fahrrad in den Waggon zu hieven. Unter unseren Bedingungen war es eine besonders richtige Entscheidung, da die Hitze immer mehr zunahm und wir in die Ebene ans Meer abfahren wollten. Die Strecke immer auf der N87 bis nach Larino wäre es eigentlich wert ausführlich beschrieben zu werden, sie ist nämlich landschaftlich sehr reizvoll. Wir dagegen waren nur interessiert, der Hitze zu entfliehen, die nach 12 Uhr unerträgliche Ausmaße annahm. Bis Larino fährt man auf ruhiger Straße durch schönes, immer flacher auslaufendes Hügelland, dann geht es runter in die Ebene und ein 15 km langes fürchterliches Geradeausfahren im zunehmenden Verkehr (Autobahnzubringer) beginnt. Dank Navi kommen wir auf Schleichwegen in die Stadt.

Wer dieses Teilstück nachfahren möchte, dem sei empfohlen, ab Larino nach Norden über Guglionesi ans Meer zu fahren.

Unterkunft: Termoli Pension Ida 58 €, na ja, klein, Räder in Keller, Hauptsache Klimaanlage

Eigentlich wollten wir länger am Meer bleiben, entscheiden uns aber schnell, den Touristenrummel nach einem Tag wieder zu verlassen und zurück in die Berge zu fahren. Außerdem mussten wir den Nachmittag in klimatisierten Räumen verbringen, die Hitzewelle erreicht 36 Grad. Wir entscheiden uns, die Strecke am Meer wieder mit dem Zug zurückzulegen, um bei Zeiten in höhere Lagen zu entfliehen.


Karte vom Meer bis nach Sulomona

Route 426380 - powered by www.bikemap.net

Francavilla– Ripa Teatina – Bucchianico - Guardiagrele

[44 km](1.249 Hm)

Die schlimmste Etappe der Tour wartet auf uns! Die Flucht zurück in die Kühle der Maiella-Berge wird zu einem langem, quälendem Auf und Ab bei über 35 Grad. Eigentlich sind wir den Strecken durchs Hügelland ja nicht abgeneigt, aber nicht bei diesen äußeren Bedingungen. Zudem verfahren wir uns ärgerlicherweise gleich in Francavilla. Hat man das kleine Sträßchen nach Ripa Teatina endlich gefunden (fragen, fragen, fragen), fährt man auf dem Grat einer Hügelkette abgeschieden bis nach Ripa. Von dort in stetigem Auf und Ab weiter durch verstreute Olivenhaine bis Bucchianicho, das auf einem Hügel liegt. Dort 2 Stunden Zwangspause im Klostergarten. Wir sind nicht ins Zentrum hoch gefahren, sondern gleich südlich davon weiter nach C. Spaccato. Wir queren zwei anstrengende Hügelketten und sitzen nach jeder 30 min lang in einer kühlen Bar und trinken und schwitzen. Man gelangt ins Tal des Foro und ab dort ist es mit der Einsamkeit leider vorbei. Der Autoverkehr lässt einem bis Guardiagrele nicht mehr in Ruhe. Wir fahren auf der N 263 bis Fara Filorum, biegen dann hoffnungsvoll auf die SS 81, die sich leider auch als eine ausgebaute, stark befahrene Straße erweist. Nach 4 km kann man rechts nach Comino abbiegen, wodurch wir wenigstens etwas im Halbschatten fahren können. Man gelangt an den Westrand von Guardiagrele, wo wir unsere Unterkunft telefonisch vorab geklärt hatten. Eine wirklich üble Etappe, auf der ich für Fotos keinen Nerv hatte.

Die Stadt und vor allem die Unterkunft erweisen sich dagegen als das Gegenteil.

Unterkunft: Villa Maiella***, 89 €, Via 7 Dolori 30, bestes Hotel der Tour, großes Zimmer, Balkon, Klimaanlage, toller Blick auf die Maiella, slowfood Ristorante mit unglaublicher Terrasse und Grand Sasso Blick, Räder in leerem Zimmer.


Guardiagrele - N84 - Lama - Palena - Pescocostanzo

[66 km](1.440 Hm)

Von dieser Strecken gibt es viele Bilder, denn sie ist ausnehmend schön. Zuerst das östliche Vorhügelland der Maiella, das durch Erosion, gewaltige Schluchten und Canyons geprägt ist, dann die aussichtsreiche Panoramastraße N 84, die am südlichen Gebirgsrand hoch zur Forchetta führt und zum Schluss die karge Hochebene vor Pescocostanzo.

Guradigrele verlassen wir auf der N 263. Es geht bis Pennapiedimonte stetig aber mäßig aufwärts, um danach ärgerlicherweise fast die ganze Höhe durch schöne Olivengärten wieder abzufahren. Einen Kamm weiter erreicht man Fara S. Martino, wo im Ort der einzig wirklich heftige Anstieg auf einem wartet. Vorher wartet unser bevorzugter Pastaproduzent DE CECCO mit seiner beeindruckenden Produktionsanlage am Wegesrand. Jetzt wieder kontinuierlich ansteigend (4-6 %) erreicht man vor Lama die N 84, der bislang zu vernachlässigende Verkehr wird etwas mehr, stört aber nicht wirklich. Lama (669 Hm) bietet gute Rast und Einkaufsmöglichkeiten. Bis Palena (767 Hm) erwartet einem eine traumhaft aussichtsreiche Strecke, bei uns noch eine Baustelle eine autofreie Fahrt beschert. Ab Palena geht es dann nochmals 500 m hoch zum Pass, ganz abgeschieden, überwiegend im Wald, schattig!!! Oben erwartet einem die Einfahrt in eine pampaähnliche Hochebene, in der doch sogar ein Wild-West-Bahnhof auf einem wartet - aber mit Bar! Über der Ebene thront Pescocostanzo, das wir in einem harten Schlussanstieg erreichen. Tolle Strecke, die man gefahren sein muss, sogar bei unseren widrigen Rahmenbedingungen.

Unterkunft: Il Talamo, 60 €, Neubau, sehr nette Familie, 10 min zu Fuß zum Zentrum, Räder in Schuppen

Tipp: Ristorante Tre frati - exzellente Regionalküche


Pescocostanzo - Sulmona

[30 km](100 Hm)

Den Tag wollten wir nutzen, um Sulmona ausgiebiger zu besichtigen. Deshalb eine kurze Etappe zuerst durch die grüne Hochebene dann nur Abfahrt, generell mehr Radler als Autos auf der Strecke. Eremo S. Antonio - Cansano.

Unterkunft: Amandos, Via Monteno 15, 0864210783 schönes Haus mit Aussenanlage, großes Zimmer, Balkon, Klimaanlage, 80 €, Räder in Keller, 5 min zu Fuß zum Zentrum


Avezzano - Capistrello - Val Roveto - Tagliacozzo

[45 km](670 Hm)

 

Da wir die Strecke Sulmona westwärts schon gefahren waren (und der Hitze wegen), sind wir frühmorgens mit dem Zug nach Avezzano gefahren, um dort mit der Runde durch die Fuciner Ebene und durch das Val Roveto zu beginnen. Die Ebene zu durchfahren erschien uns nicht sonderlich reizvoll und so sind wir auf den Hausberg Avezzanos zum Kirchlein Madonna di Pietracquaria geradelt. Ein lohnenswerter Abstecher, aussichtsreich, außer den "Pilgern" meist im Auto kein Verkehr. Abfahrt in den weniger zersiedelten Westteil der Ebene, auf Nebenstraßen nach Capistrello. Dort bietet sich die Fahrt ins malerische Val Roveto an. Auf 13 km steigt die Straße ohne fieses Auf und Ab um 300 m an, man passiert die Orte Castellafiume und Petrella Liri. Letzteres hat schmal am Hang gelegen einen schönen Belvedere. Leider ist die Strecke unerklärlicherweise nicht ganz autofrei. Nach Petrella hat man den Scheitelpunkt erreicht und fährt genüsslich nach Tagliacozzo ab. Eine landschaftlich abwechslungsreiche, schöne Tour.

Unterkunft: Gatto d'Oro, Via Aldo Moro 50 €, sehr zentral, schlicht, sauber, zur Straße hin, laut, Räder auf Balkon


Die letzten Etappen:

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Tagliacozzo – Cese – Magliano de’ Marsi - Forme – Celano

[49 km] (523 Hm)

Zuerst fahren wir frühmorgens eine kleine lohnenswerte Runde durch die Ebene vor Tagliacozzo, fast autofrei, wunderbare Blicke auf den M. Velino und seinen Zwilling M. Caforni. Dann autogestresst bis Magliano. Ab Forme beginnt der eigentlich harmlose, aber schattenlose Anstieg in karger, vegetationsarmer Landschaft zum Valico Fonte Capo La Maina 1.116 Hm. Immer noch 34 Grad auf 1.000 Hm bewegen uns zur Abfahrt nach Celano. Nach kurzem Zwischenanstieg retten wir uns in die klimatisierten Zimmer.

Unterkunft: Lory**** 80 €, Via O. Rannelletti 279, modernes Hotel, großes Zimmer, Balkon, Klimaanlage, Internet, Räder in Garage

Tipp: Trattoria Cittadella, Via M. Carusi, 400 m von zentralen Piazza nahezu autofrei in einer Sackgasse gelegen, unterhalb des Castellos mit unverstelltem Blick auf die Fuciner Ebene, Basics der abruzzesischen Küche solide gekocht, angenehm preiswert.


Celano – Ovindoli – Rocca di Mezzo – Rocca di Cambio– Terranera – L’Aquila

[58 km] (824 Hm)

Endlich mal wieder etwas Anstrengenderes und das ist bei etwas Bewölkung sogar gut zu fahren. Verfahren kann man sich nicht, es geht immer der N 5 folgend Richtung L'Aquila. Die Auffahrt nach Ovindoli ist enttäuschenderweise ohne nennenswerte Ausblicke. Man schraubt sich in Serpentinen nach oben. Ab Ovindoli (lahmes Skidorf) kommt man in die bunte Ebene des Parco regionale Velino Sirente, der uns gut gefallen hat. Immer leicht abwärts passiert man mit etwas Verkehr die Rovere und Rocca di Mezzo. Dort lohnt sich der Umweg nach Rocca di Cambio, das selbst ermittelte höchstgelegene Dorf des ganzen Apennins. Va bene! Mehr gibt es dort auch nicht zu sehen und man kann rasch die nördliche Begrenzung der Ebene entlang nach Terranera fahren. Schöne Ausblicke über die Wiesenflächen auf den M. Sirene. In Terranera geht es über eine kleine Klippe, nach der ein Aussichtspunkt ausgeschildert ist, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Man hat einen wunderbaren Blich über das Aternotal auf das Gran Sasso Massiv. Wir hatten leider durch die wochenlange Hitze eine komplett verstaubte und mit Aerosolen angereicherte trübe Luft. Dann geht es in vielen Kurven runter in besagtes Tal. L'Aquila ist nicht zu verfehlen, es liegt ärgerlicherweise immer noch auf demselben Hügel, der uns vor 2 Jahren schon so genervt hat, und ist immer noch so lebendig, wie wir es vom letzten Mal in Erinnerung haben. Schöne Tour zum Abschluss, aber jetzt reicht es auch!


Eine Nacht sind wir in L’Aquila geblieben und haben am nächsten Morgen die nette Familie der Herzt Autovermietung kennengelernt. Mit ihrer Hilfe haben wir unsere Räder verfrachtet und sind die A 14 nach Mailand zurückgefahren. Wir hatten auf der Hin- und Rückfahrt einen Fiat Multipla gemietet, der trotz seines riesigen Volumens die Räder nicht in ihrer gesamten Länge fasste, so dass wir jeweils das Vorderrad demontiert haben. Im Nachtzug ist das alles ja kein Problem, morgens um 6 waren wir dann wieder zuhause.