Mittwoch, 14.3.2012
62 Km, 850 Hm
Aus Siena kommt man einfach nur verkehrsreich heraus. Da wir die SR 222 nach Castellina als besonders verkehrsreich in Erinnerung hatten, entschieden wir uns für die SP 408 nach Gaiole. Es sollte im großen Bogen durch das Land des Gallo nero gehen. Das war von der Verkehrsbelastung richtig. Allerdings kann die Strecke vom landschaftlichen Reiz mit der Chaintigiana nicht mithalten. Ist man erst mal aus der Stadt heraus, quert man bis Pianella einige Bachläufe und sammelt die ersten Hm. Nichts Wildes, aber auch nichts Schönes. In Pianella biegt man links Richtung Gaiole ab, lässt auch die letzten Autos hinter sich und fährt im Tal oft durch Wald leicht ansteigend bis in den bekannten Weinort. Nette Piazza in mitten von Weinkellern und Enoteken. Von den oft angepriesenen Castelli del Chianti war bisher leider nicht viel zu sehen.
Nach Gaiole fordert einem der 7 Km lange und leider bewaldete Anstieg in die Monti del Chianti einiges ab. Am Abzweig der SP 429 (Richtung Radda) liegt die Osteria und der Degustationspunkt der Badia Coltibuono, eines der großen und bekannten Weingüter der Region. Ein Stop lohnt. Wir probieren heute und kaufen am Tag der Heimreise. Bald danach ist der höchste Punkt erreicht und bis vor Radda geht es jetzt in Kurven bergab mit freiem Blick auf die Chianti Hügel. Im Gegensatz zur grünen Crete ist der Chianti noch recht kahl und versprüht ohne Weinreben wenig von seinem Charme. Dafür trifft man kaum ein Auto mit deutschem Nummerschild, was hier sonst undenkbar ist.
In Villa finden wir eine nette Rast und genießen die ersten sizilianischen Erdbeeren. Kein Vergleich zu dem, was man hier so kauft. Wir entscheiden uns danach, den Anstieg nach Radda auszulassen und fahren in das verträumte Tal nach Lucarelli ab. Wir hatten den noch folgenden Anstieg nach Panzano in schlechter Erinnerung.
Aber der ist gar nicht so wild. Fast genussreich geht es in der offenen Landschaft vorbei an Unmengen von Werbeplakaten für den Panzanello (lokaler Rotwein) gleichmäßig nach oben. Von Ferne werfen wir noch einen Blick auf die Traumstraße nach Westen, die Daimler Benz von 10 Jahren für einen Werbespot hat asphaltieren lassen. Wir dagegen begnügen uns mit der herrlichen, fast nicht enden wollenden Abfahrt nach Greve, das wir zurecht als nettes Städtchen in Erinnerung haben.
Noch ein Gelato auf der Piazza Matteotti und vielleicht ein Stückchen Panforte mit Feigen und Walnüssen... und noch ein herrlicher Tag klingt aus.
Unterkunft:
Casa al sole, zentral, günstig und recht neu, 75 €, empfehlenswert
Räder im Innenhof
Abendessen:
mangiando mangiando
Piazza Matteotti, beste Osteria der Tour, hervorragende Regionalküche, absolut empfehlenswert
weiter zur letzten Etappe: Greve - Montevarchi