Radreisen erhalten!

Aufruf der Radreiseleiter*innen im ADFC Baden-Württemberg

 

Radreisen erhalten!

 

Liebe Leute,

 

Ihr seid viele Jahre lang mit uns durch halb Europa geradelt. Wir alle wissen: ADFC Radreisen sind etwas ganz Besonderes und das findest Du so nirgendwo sonst. Und in dem Jahr, wo großartig das 25-jährige Bestehen gefeiert wird, soll das nun alles ein Ende haben?

 

In der vergangenen Woche kam von Vorstand und Geschäftsleitung ein „Radreisen sagen Ade“- E-Mail, das wohl alle mit Bedauern, viele wahrscheinlich mit Verwunderung und manche mit Ungläubigkeit gelesen haben. Denn die Einschränkungen durch Corona sind seit Monaten vorbei, das Radreisejahr läuft im 2. Halbjahr normal und es gibt keinen Grund für die kommenden Jahre ein wirtschaftliches Desaster vorherzusagen. Dennoch soll es 2023 keine Gruppenradreisen mehr geben.

 

Wir Radreiseleiter*innen waren in diese Entscheidung nicht miteinbezogen, unsere Expertise war nicht gefragt, andere Möglichkeiten wurden mit uns nicht erörtert. Uns wurde die einsame Entscheidung am 23. Juni in einer Videokonferenz verkündet, ohne dass wir darauf noch irgendeinen Einfluss gehabt hätten. Schon zuvor waren die Hotelbuchungen und Planungen für 2023 von der Geschäftsstelle storniert worden. Ein neues Konzept haben wir nicht erkennen können. Gesprächsangebote unsererseits wurden bislang nicht erwidert.

 

Nach Prüfung der Fakten sind wir mit vielem, was in o.g. Schreiben steht, nicht einverstanden bzw. haben andere Erfahrungen:

 

·        Die Radreisen sind seit 25 Jahren ein Erfolgsmodell. Sie sind ein Alleinstellungsmerkmal und Aushängeschild für den Landesverband. Manche von Euch sind nur wegen der Reisen eingetreten.

 

·        Die Radreisen haben jahrelang ein Plus erwirtschaftet. In den beiden Coronajahren wurden Verluste eingefahren. Wie sollte es auch anders sein! 2020 war das Defizit gering (keine einzige Reise, Personal in Kurzarbeit) und wir haben eine sehr erfolgreiche Spendenkampagne für die Reisen initiiert. 2021 fiel ein hohes Defizit an. Auch hier sind die Gründe klar: Personal wieder da, Reisen aber erst ab Juni möglich, eingeschränkte Teilnehmerzahl, da viele noch nicht vollständig geimpft, viele Gutscheine aus dem Vorjahr, steigende Preise - ein absolutes Ausnahmejahr.

 

·        Radreisen boomen. Professionelle Radreiseveranstalter weiten ihr Angebot jetzt wieder aus. Andere ADFC-Veranstalter wie die Münchner denken überhaupt nicht daran, ihre Radreisen einzustellen, sondern dort erwartet man im Jahr 2022 bereits wieder ein 4stelliges Plus.

 

 ·     Nach dem Expertenrat der Bundesregierung und allen Ankündigungen aus der Politik wird es im kommenden Jahr weder Lockdown noch Reisebeschränkungen geben. Die Kundschaft ist inzwischen überwiegend immunisiert. Es gibt also keinen Grund für die Annahme, dass 2023 im Radreisesektor wieder ein negatives Ausnahmejahr werden sollte.

      ·       Der Radreisetreff, wo die meisten Buchungen bereits erfolgen, war 2 Jahre lang nicht möglich, könnte aber dieses Jahr wieder stattfinden.

 

·       Die Hotels, für Etappenreisen und noch mehr für Standortreisen sind nach unserer Erfahrung genauso buchbar wie bisher. Ja, alles wird teurer, aber bei allen Reiseveranstaltern und jeder Urlaubsform.

 

Wir erwarten daher für 2023 eine Rückkehr zur Normalität, wenn auch auf preislich höherem Niveau. Die Radreisen haben eine große und treue Kundschaft. Das hätten wir gewuppt. Daher muss man die Reisen erhalten, gerne reformieren und optimieren, aber man darf sie nicht einfach abwickeln. Wir Radreiseleiter haben dazu konkrete Vorschläge, werden aber bislang nicht gehört.

 

Radreisen retten - 2 Dinge sind jetzt nötig:

 

E-Mail bitte weitergeben: an Mitreisende, Interessierte, ADFC-Leute vorort

 

Unterstützt uns und schreibt Euere Sicht der Dinge an Vorstand und Geschäftsleitung:

Kathleen.lumma@adfc-bw.de

Kristine.simonis@adfc-bw.de

 

Bitte fühle sich jede und jeder angesprochen - sonst war`s das.

Wir Reiseleiter*innen wollen weitermachen!

 

Hans Schöppenthau                                              Rita Kasties

Christian Sorg                                                           Sabine Häußler

Stephan Blachut                                                      Karin Glück

Piter Waterstradt                                                     Sabine Adam

Gerhard Czaja                                                           Kathrin Rettich

Roland Stich                                                              Renate Wetzel

Herbert Steinbach                                                  Waltraud Haefner

Hermann Kneissel                                                   Cilli Issler

Hans-Jürgen Fluck

Axel Schumacher

Sebastian Fuchsberger

Gerhard Veits