Arezzo - Brolio - Staz. di Montepulciano - Castiglione del Lago

Sonntag, 11.3.2012

68 Km, 340 Hm

Wieder ein herrlicher Tag: 11 Stunden Sonne ohne eine Wolke am Himmel.

Wir schätzen unsere Frühjahrsform richtig ein und bevorzugen eine weitere recht flache Etappe auf altbekannten Wegen in ein neues Ziel. Der Lago Trasimeno, den wir im Sommer wegen Überfüllung und auch aus Geruchsgründen meiden, war das richtige Ziel. Bei heftigen Windböen aus NO hatten wir zudem Glück mit der gewählten Route, die überwiegend Richtung Süden verlief. Es geht auf Nebensträßchen sehr verkehrsarm durch das weite Chianatal, das in dieser Jahreszeit nicht arm an Reizen ist und zudem von den umliegenden Hügeln malerisch eingerahmt wird. Die Landschaft ist bereits herrlich grün und immer wieder sind schon frühe Kirschbäume am Blühen. Das einzige Problem war die gastronomische Unterversorgung. Da wir mittags gerne noch ins Warme wollten und ein Teller Pasta in der Toskana nie zu verachten ist, mussten wir einen Abstecher nach Stazione di Montepulicano machen. Nach Brolio waren nur noch Gehöfte aber kein Ristorante mehr aufzufinden. Dort war gerade eine Schar Busreisender eingetroffen und so fiel für uns die Restportion Pasta ab, die kaum zu bewältigen war.

Die Strecke über Pozzuolo nach Castiglione ist dann hügeliger und zum Schluss landet man im sehenswertesten Städtchen an dem sonst so bescheidenen Lago di Trasimeno. Um diese Jahreszeit ist dort sogar Sonntags von ein paar Eisschleckenden Ausflüglern einmal abgesehen nichts los. Abends im Ristorante waren wir gar die einzigen Gäste.

 

Frieren im kalten Zimmer

Eigentlich rate ich in den Übergangszeiten von längeren Radtouren durch Italien eher ab. Nicht wegen des einen oder anderen Regentages, der einem überraschen kann. Das kann man verkraften. Nein, eher wegen der oft nicht wintertauglichen Unterkünfte. Wärmedämmung scheint im italienischen Bauwesen ja weiterhin ein Fremdwort zu sein und in einem Land, wo man sich die meiste Zeit vor zuviel Hitze schützen muss, sind die Häuser einfach oft "schattig". Kalte Terracottaböden, insuffiziente Heizungen, kalt-feuchtes Bett.

Um das zu vermeiden, haben wir folgende Strategie entwickelt:

Wir klären per Reiseführer und Anruf folgendes ab: Baujahr, je neuer das Hotel, desto eher nehmen wir es. Nie ein Zimmer unterm Dach nehmen, besser im Erdgeschoss. Wir bitten immer darum, das Zimmer vorzuheizen. So sind wir auch auf dieser Tour mit einer Ausnahme gut über die Runden gekommen.

Im Gegenteil: Manchmal waren die Zimmer geradezu überheizt.

 

Unterkunft:

Hotel La Torre, Via Vittorio Emanuele 50, Castiglione del Lago, +39 075 951666

Fussgängerzone, saubere Zimmer, Räder ins Wohnzimmer der Besitzer

Abendessen:

L'Acquario - ganz passabel.

 

weiter zur nächsten Etappe: Castiglione - Montalcino