Südliches Latium - Ciociaria - Monti del Matese - Roccamonfina - Küste

28. Mai - 10. Juni 2011

Hin und her zwischen Rom und den Apenninausläufern bis fast nach Neapel

 

"Radurlaube werden ganz maßgeblich vom Himmel bestimmt", hatte ich vor einem Jahr anlässlich unserer Mezzogiorno-Tour geschrieben. Wie wahr! Damals waren wir dem schlechten Wetter geschickt immer weiter Richtung Süden ausgewichen.

Das ist uns im diesem Jahr nicht gelungen. Nach dem anfänglich schönen Wetter mussten wir uns fast 2 Wochen lang mit instabilem Tiefdruckwetter arrangieren. Einen Tag gutes Wetter, dann wieder Regen, Gewitter, viel Feuchtigkeit, schwülwarm, kaum Fernsicht... Solche meteorologischen Bedingungen erlaubten keine Tour im Hochgebirge, sondern zwangen uns zurück an die Küste. Statt die Abruzzen und die Monti del Matese zu durchqueren, mussten wir immer wieder einen "Pausentag" einlegen. Manchmal konnten wir auch nur von der Unterkunft aus zu einer Tagestour starten, von der wir nass oder beinahe so zurückgekommen sind. Dafür haben wir ausgiebig die Entdeckung des vergangenen Jahres genossen: Sperlonga, ein wirklich schönes Örtchen am Meer. Darüber hinaus haben wir am erloschenen Vulkan Roccamonfina ein nettes Radfahrgebiet entdeckt.

Leider haben die ersten Tage, in denen wir bei gutem Wetter die Vorgebirge des Apennin (Monti Lepini, Monti Simbruini, Monti Ernici) und die sog. Ciociaria (Sandalenland) durchquert haben, unsere hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllt. Obwohl schon unterhalb des Speckgürtels Roms gelegen herrscht hier noch viel Verkehr. Die Orte liegen schön, sind aber, wenn man sich nicht für Klöster begeistern kann, oft langweilig. Zudem hat man wenig freie Blicke, sondern fährt meist im Wald. Schöner dagegen sind die kargen Monti Aurunci in der Höhe von Gaeta.

An- und Abreise mit dem Nachtzug München - Rom waren wie üblich unproblematisch. Ab Roma Termini nahmen wir noch den Regionalzug an die Küste und begannen 1 Stunde später recht relaxt die Tour.

Hilfsmittel nutze ich im Gegensatz zu den inzwischen vielen GPS-Radlern nur ansatzweise. Ich habe immer noch mein altes Auto-Navi, das über einen Fahrradmodus die übergeordneten Straßen ausschließt. Das reicht völlig, um sich innerstädtisch akustisch dirigieren zu lassen oder sich an unklaren Kreuzungen zu orientieren. Das Navi liegt in der Lenkertasche und sagt an. Außerhalb großer Städte schalte ich es aus. Karte, Straßenschilder oder mal kurz fragen, genügt.

Der Hit des Jahres sind für mich dagegen die neuen Landkarten des Touringclub Italia: Impermeabile e antistrappo. Was soviel heißt wie wasserdicht und reißfest. Dazu sind sie deutlich leichter als ihre Vorgänger. Ich habe sie in der Bahnhofsbuchhandlung in Rom entdeckt. Ein Quantensprung! Man kann sie über www.mapfox.de bestellen.

Jede Etappe ist auf einer eigenen Seite beschrieben. Die Strecken sind mithilfe von bikemap detailliert dargestellt. Auf eigene Höhenprofile habe ich deshalb verzichtet.

Dafür habe ich ein paar Bilder passend zum Text eingefügt. Alle Fotos finden sich im Fotoalbum wieder. Wer eines in höherer Auflösung sehen möchte, der schaue dort.

Unterkünfte und Gastronomie habe ich wie üblich auf der jeweiligen Seite subjektiv kommentiert und bewertet. Wir hatten nichts vorgebucht, sondern uns erst mittags um die Unterkunft gekümmert. Das war dieses Mal unerwartet problematisch und führte an zwei Tagen zu Stress. In Cori und Anagni haben wir nur mühsam eine Unterkunft gefunden.

Die Übersichtskarte aus bikemap zeigt die einzelnen Touren im Überblick. Wir sind im Uhrzeigersinn gefahren.

Übersichtskarte